Generalvollmacht Schweiz
Was ist eine Generalvollmacht?
Eine Generalvollmacht ist ein juristisches Dokument, das einer Person das Recht gibt, eine andere Person zu vertreten. Dies umfasst sowohl rechtliche, finanzielle und administrative Angelegenheiten.
Sie ermöglicht es, im Namen des Vollmachtgebers zu handeln, selbst wenn dieser noch geschäftsfähig ist.
Die Vollmacht tritt sofort in Kraft und kann in vielen Situationen äusserst nützlich sein. Wenn die bevollmächtigte Person wegen gesundheitlicher Probleme oder anderer Einschränkungen ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann.
Wann ist eine Generalvollmacht sinnvoll?
Eine Generalvollmacht ist besonders in folgenden Situationen sinnvoll:
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- Gesundheitliche Einschränkungen: Wenn eine Person wegen Krankheiten, Alter oder Behinderungen ihre Angelegenheiten nicht selbst regeln kann.
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- Längere Abwesenheit: Wenn jemand längere Zeit im Ausland ist, kann er seine täglichen Aufgaben nicht selbst erledigen.
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- Zeitmangel: Viele Menschen haben nicht genug Zeit, um ihre administrativen Aufgaben zu erledigen. Das liegt oft an ihrer Arbeit oder anderen Verpflichtungen.
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- Beginnende Demenz: Wenn die ersten Anzeichen von Demenz sichtbar werden. Die betroffene Person braucht Hilfe, um ihre Dinge zu regeln.
Was muss ich beachten, wenn ich eine Generalvollmacht erstelle?
Beim Erstellen einer Generalvollmacht sollten folgende Punkte beachtet werden:
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- Vertrauenswürdigkeit: Wählen Sie eine Person, der Sie uneingeschränkt vertrauen, da diese Person umfassende Entscheidungsbefugnisse erhält.
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- Klarheit: Formulieren Sie die Generalvollmacht klar und deutlich, um Missverständnisse zu vermeiden.
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- Beglaubigung: Eine notarielle Beglaubigung ist in vielen Fällen ratsam, insbesondere wenn die Vollmacht im Ausland genutzt wird. Auch wenn es um grössere finanzielle Transaktionen geht.
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- Widerrufsmöglichkeit: Die Vollmacht sollte jederzeit widerrufen werden können, um bei einem Vertrauensbruch reagieren zu können.
Unterschied der Generalvollmacht zu anderen offiziellen Dokumenten
| Dokument | Beschreibung | Wann tritt es in Kraft? |
| Generalvollmacht | Erlaubt umfassende Vertretung in fast allen Angelegenheiten | Sofort |
| Vorsorgeauftrag | Regelt, wer im Falle einer Urteilsunfähigkeit die Angelegenheiten übernimmt | Bei festgestellter Urteilsunfähigkeit; Genehmigung durch KESB |
| Patientenverfügung | Bestimmt, welche medizinischen Massnahmen ergriffen oder unterlassen werden sollen | Im Fall einer medizinischen Notlage |
| Spezialvollmacht | Begrenzt die Befugnisse des Bevollmächtigten auf bestimmte Bereiche oder Aufgaben | Sofort, aber nur für festgelegte Aufgabenbereiche |
- Generalvollmacht: Argument für Pflegende Angehörige
Für pflegende Angehörige ist eine Generalvollmacht sehr wichtig. Denn sie erlaubt es ihnen, im Namen der pflegebedürftigen Person zu handeln. So müssen sie nicht ständig nachfragen.
Dies erleichtert nicht nur die Pflege, sondern auch die Bewältigung des Alltags.
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Häufige Fragen und Antworten
- Welche Vorteile hat eine Generalvollmacht?
Eine Generalvollmacht bietet mehrere Vorteile:
- Umfassende Vertretung: Sie erlaubt einer Vertrauensperson, für die Vollmachtgeberin oder den Vollmachtgeber zu handeln. Das gilt, auch wenn diese Person noch urteilsfähig ist.
- Sofortige Wirksamkeit: Die Vollmacht tritt unmittelbar in Kraft und kann sofort genutzt werden.
- Flexible Erstellung: Die Generalvollmacht kann sowohl handschriftlich als auch digital oder in gedruckter Form erstellt werden, was eine einfache und schnelle Umsetzung ermöglicht.
Die Generalvollmacht kann jederzeit widerrufen werden. -
Wie erstelle ich eine Generalvollmacht?
Eine Generalvollmacht erfordert bestimmte Angaben, um rechtsgültig zu sein:
- Vollmachtgeber: Vollständiger Name, Anschrift und Geburtsdatum der Person, die die Vollmacht erteilt.
- Bevollmächtigter: Vollständiger Name, Anschrift und Geburtsdatum der Person, die handeln darf.
- Klarer Hinweis: Formulierung, dass es sich um eine Generalvollmacht handelt.
- Gültigkeit bei Geschäftsunfähigkeit: Optionaler Hinweis, dass die Vollmacht auch bei Geschäftsunfähigkeit bestehen bleibt.
- Unterschrift und Datum: Die Vollmacht muss vom Vollmachtgeber unterschrieben und datiert werden.
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Kann eine Generalvollmacht ohne Notar erstellt werden?
Ja, es ist grundsätzlich möglich, eine Generalvollmacht ohne Notar zu erstellen. Wichtige Rechtsgeschäfte oder internationale Angelegenheiten sollten notariell beglaubigt werden. Insbesondere Banken verlangen häufig spezielle Bankvollmachten, da sie allgemeine Generalvollmachten nicht immer akzeptieren. -
Welche Rechte gewährt eine Generalvollmacht?
Mit einer Generalvollmacht erhält der Bevollmächtigte umfassende Befugnisse, sodass er Namen der bevollmächtigenden Person handeln kann. Dazu gehören:
- Rechtsgeschäfte abschliessen
- Finanzielle Transaktionen, wie Überweisungen oder Abhebungen, durchführen
- Anträge bei Behörden stellen
- Versicherungen abschliessen oder kündigen
- Organisation eines Umzugs in ein Pflegeheim
- Entscheidungen über medizinische Behandlungen treffen
Diese Rechte ermöglichen es dem Bevollmächtigten, in fast allen Bereichen des Lebens der bevollmächtigenden Person tätig zu werden.
- Was darf ich mit einer Generalvollmacht nicht?
Obwohl eine Generalvollmacht weitreichende Befugnisse verleiht, gibt es bestimmte persönliche Angelegenheiten, die davon ausgenommen sind. Diese beinhalten:
- Eheschliessung oder Scheidung
- Änderungen der Erbfolge
- Entscheidungen, die die persönliche Lebensführung betreffen
Solche sehr persönlichen Entscheidungen erfordern direkte, eigenständige Handlungen der betreffenden Person. Sie können nicht durch eine Generalvollmacht delegiert werden.
- Wann endet die Generalvollmacht?
Eine Generalvollmacht endet, wenn diese widerrufen wird oder mit dem Tod der Vollmachtgeberin oder des Vollmachtgebers. Eine Generalvollmacht läuft nicht automatisch über den Tod hinaus weiter.
- Was ist eine Generalvollmacht mit Substitutionsbefugnis?
Eine Generalvollmacht mit der Befugnis zur Substitution ermöglicht es dem Bevollmächtigten, die Ausübung der ihm erteilten Vollmachten in seinem Namen und auf seine Verantwortung an einen Stellvertreter zu übertragen.
