Pflegewegweiser » Krankheitsbilder » Schlägli und Streifung: Frühzeitige Erkennung und Behandlung
schläglie streifung

Schlägli und Streifung

Im Alltag wird eine TIA oft als «Streifung» oder «Schlägli» bezeichnet. Eine transitorische ischämische Attacke (TIA) ist eine vorübergehende Störung im Gehirn. Diese entsteht, wenn die Durchblutung einer bestimmten Region im Gehirn oder in der Netzhaut kurzzeitig unterbrochen wird.

Dieser Artikel befasst sich mit den Unterschieden zwischen einer Streifung und einem Schlaganfall, deren Symptome und der Behandlung.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Schlägli?

Ein Schlägli tritt auf, wenn ein Blutgerinsel die Durchblutung im Gehirn vorübergehend unterbrochen wird, aber die Symptome in der Regel nach wenigen Minuten bis maximal 24 Stunden wieder verschwinden. Dies kann in einer Arterie oder einem kleineren Blutgefäss geschehen.

Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA). Diese kurzzeitigen Ausfälle sind oft Vorboten eines schweren Schlaganfalls oder eines Hirnschlags. und erfordern eine sofortige ärztliche Untersuchung.

Im Gegensatz zum Schlaganfall verschwinden die plötzlich auftretenden Symptome eines Schlägli meist nach weniger als 24 Stunden, häufig sogar nach wenigen Minuten. Da das Gehirn kurzzeitig nicht genügend Sauerstoff und Nährstoffe erhält, ähneln die Symptome denen eines schweren Schlaganfalls. Diese Vorfälle sollten ernst genommen werden, da sie oft ein Warnsignal für einen bevorstehenden ischämischen Schlaganfall sind.

Ein Schlaganfall, bei dem die Symptome länger als 24 Stunden andauern, ist deutlich schwerwiegender, da er bleibende Schäden verursachen kann. Beide Zustände – Schlägli und Schlaganfall – basieren auf ähnlichen Mechanismen, wobei die Blutzufuhr zum Gehirn gestört wird.

Die Unterschiede zwischen Schlägli und Schlaganfall

Während ein Schlägli vorübergehend ist und Symptome oft nach wenigen Minuten abklingen, bleibt ein Schlaganfall bestehen und kann zu bleibenden Schäden führen. Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Durchblutungsstörung dauerhaft ist oder eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall) entsteht.

Typ Definition Dauer Behandlung
Schlägli / Streifung –  TIA Vorübergehende Blockade der Blutzufuhr zum Gehirn durch ein Gerinnsel Weniger als 24 Stunden Vorbeugung eines Schlaganfalls durch Risikofaktorenmanagement
Schlaganfall Langfristige Blockade der Blutzufuhr oder Blutung im Gehirn Länger als 24 Stunden Akutbehandlung in einer Stroke Unit und Rehabilitation
Unterschied Schlägli bzw. Streifung zu Schlaganfall

Symptome eines Schlägli

Die Symptome eines Schlägli (TIA) ähneln denen eines Schlaganfalls, verschwinden jedoch nach kurzer Zeit. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

      • Plötzliche Lähmung oder Schwäche auf einer Körperseite, oft betroffen sind der Arm oder das Bein.

      • Sprachprobleme, wie Schwierigkeiten, einen einfachen Satz zu sprechen oder Worte zu finden.

      • Sehstörungen, einschliesslich plötzlichem Verlust des Sehvermögens auf einem Auge.

      • Schwindel oder Gleichgewichtsverlust.

      • Heftige Kopfschmerzen, insbesondere bei einer hämorrhagischen Ursache.

    Während die Anzeichen meist innerhalb weniger Minuten abklingen, sollten sie nicht ignoriert werden. Ein Schlägli ist oft ein Frühwarnsignal für einen grösseren Schlaganfall und erfordert eine sofortige Untersuchung durch einen Arzt.

    Risikofaktoren für Schlägli und Schlaganfall

    Sowohl für einen Schlägli als auch für einen Schlaganfall gelten ähnliche Risikofaktoren, die eine Störung der Durchblutung des Gehirns begünstigen:

        • Bluthochdruck: Unkontrollierter hoher Blutdruck ist einer der wichtigsten Risikofaktoren.

        • Diabetes: Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen die Blutgefässe und erhöhen das Risiko von Durchblutungsstörungen.

        • Hohe Blutfettwerte: Diese tragen zur Verengung und Verstopfung der Arterien bei.

        • Rauchen: Tabakkonsum verdoppelt das Schlaganfallrisiko.

        • Übergewicht und Bewegungsmangel: Trägt zu vielen Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes bei.

      Diese Faktoren tragen zu Durchblutungsstörungen des Gehirns bei und erhöhen das Risiko für einen Schlägli oder Schlaganfall erheblich.

      Vorbeugung: Massnahmen zur Risikoreduktion

      Es gibt zahlreiche Massnahmen, die das Risiko eines Schlägli oder Schlaganfalls deutlich reduzieren können:

          • Regelmässige Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker.

          • Ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Ballaststoffen ist.

          • Tägliche Bewegung, mindestens 30 Minuten, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken.

          • Verzicht auf Rauchen und massvoller Alkoholkonsum.

          • Medikamente, wie blutverdünnende Mittel (z.B. Aspirin), werden oft bei Personen mit hohem Risiko verschrieben, um Blutgerinnsel zu verhindern.

        Bei Einhaltung dieser Massnahmen wird auch das Risiko reduziert, an einem Schlaganfall zu erleiden.

        Behandlung eines Schlägli / Streifung

        Obwohl die Symptome einer Streifung vorübergehend sind, sollten Betroffene unverzüglich einen Arzt aufsuchen oder eine Stroke Unit in einem Krankenhaus aufsuchen.

        In der Schweiz gibt es spezialisierte Stroke Units, die nach internationalen Standards arbeiten und in den ersten 24 bis 48 Stunden nach einer Streifung die Behandlung einleiten, um das Risiko eines späteren Schlaganfalls zu minimieren.

        Die Behandlung richtet sich nach der genauen Ursache der Durchblutungsstörung. In vielen Fällen wird eine Thrombolyse durchgeführt, um ein Blutgerinnsel aufzulösen. Zudem werden Medikamente zur Blutdrucksenkung und zur Stabilisierung der Blutfettwerte verabreicht.

        Stroke Unit: Behandlung eines Schlägli

        Bei einem Schlägli oder einer TIA ist es entscheidend, dass schnell gehandelt wird. Patienten sollten so schnell wie möglich eine Stroke Unit aufsuchen. In der Schweiz gibt es spezialisierte Stroke Units und Stroke Center, in denen Betroffene innerhalb der ersten 48 Stunden intensiv behandelt werden. Dort wird zunächst festgestellt, ob es sich um eine ischämische oder hämorrhagische Ursache handelt. Die schnellstmögliche Behandlung kann helfen, das Risiko eines späteren Schlaganfalls zu minimieren.

        Eine häufige Therapieform bei einem ischämischen Schlägli ist die Thrombolyse, bei der das Gerinnsel mit Medikamenten aufgelöst wird, um die Durchblutung schnellstmöglich wiederherzustellen. In manchen Fällen kann auch eine Operation an der Halsschlagader notwendig sein, um die Durchblutung wieder zu ermöglichen.

        Nach einem Schlägli kann die Therapie je nach Schweregrad der Symptome Folgendes umfassen:

        Rehabilitation und Langzeitbehandlung

        Nach einem Schlägli oder Schlaganfall ist die Rehabilitation entscheidend. Betroffene Patienten erhalten häufig eine Physiotherapie, um Lähmungen zu behandeln, sowie Ergotherapie, um ihre motorischen Fähigkeiten wiederherzustellen.

        Therapieform Ziel
        Physiotherapie Verbesserung von Bewegung und Muskelkraft
        Ergotherapie Wiederherstellung der Feinmotorik und Alltagshandlungen
        Logopädie Verbesserung der Sprach- und Schluckfähigkeit
        Therapieformen nach einem Schlägi

        Die Nachsorge spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass die Patienten nicht erneut einen Schlaganfall oder eine TIA erleiden. Regelmässige Untersuchungen und die Einnahme von Medikamenten zur Blutdruckkontrolle sind entscheidend.

        Fazit

        Ein Schlägli ist eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Gehirns, die weniger als 24 Stunden dauert. Trotz der oft kurzen Dauer der Symptome ist es ein ernstes Warnsignal, das auf ein hohes Risiko für einen späteren Schlaganfall hinweist. Durch schnelles Handeln, den Besuch einer Stroke Unit und gezielte Prävention kann das Risiko eines Schlaganfalls erheblich gesenkt werden.

        In der Schweiz bieten spezialisierte Einrichtungen umfassende Behandlungen und Programme zur Rehabilitation an, um die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

        Weiterführende Informationen

         

        Weitere Beiträge

        Wir helfen Ihnen,
        für Ihre Lieben
        da sein zu können

        Wir helfen Ihnen,
        für Ihre Lieben
        da sein zu können